Bereits im Jahre 1074 erbaut, stellt das Benediktinerstift Admont heute das älteste bestehende Kloster der Steiermark dar. Bis heute hat es die Tradition der Seelsorge erhalten, weshalb 26 Pfarren dem Stift Admont inkorporiert sind. Außerdem betreibt das Stift ein Stiftsgymnasium und ein Seniorenpflegeheim. Das Museum und die Bibliothek zeugen von einer langen Sammlungstradition in den Bereichen Kunstgeschichte und Naturkunde, sowie der Gesamtkunstwerke des europäischen Spätbarocks.
Über 900 Jahre wirken die Benediktiner im Stift Admont bereits nach der Benediktinerordnung „Ora et labora et lege“, was „bete und arbeite und lese“ bedeutet und treffen sich mehrmals am Tag zum Gebet. Das Stift ist dabei von der Außenwelt auf keinen Fall abgeschottet und nimmt sogar Gäste auf, die in einem Hotel ganz in der Nähe übernachten können, oder sogar im Kloster selbst. Dabei sind bestimmte Gottesdienste öffentlich und Männer, die zu Gast im Kloster sind, können sogar an den Gebetszeiten im Wohnbereich der Mönche (sog. Klausur) teilnehmen. In erster Linie als spiritueller Ort wird das Stift Admont besucht, um Energie für den Alltag zu tanken. Wegen der Schönheit der Architektur und der Umgebung, sowie der wertvollen Handschriften und Kunstgegenstände, wird das Stift Admont allerdings ebenfalls gerne von Touristen besucht, die sich in der Nähe aufhalten.
Geschichte des Stifts
Seit der Gründung im 11. Jahrhundert sieht das Stift Admont nicht mehr annähernd so aus, wie zur Gründungszeit. Der Grund dafür ist ein großer Brand, der 1865 fast das gesamte Kloster zerstört hatte. Verschont wurde dabei nur die Bibliothek, die sogar Handschriften aus dem 8. Jahrhundert enthalten hatte. An der Stelle der alten Stiftskirche wurde eine neue Stiftskirche erbaut, die als Österreichs erster großer neugotischer Sakralbau gilt.
Das Gymnasium des Stifts wurde 1644 gegründet und wird heute von etwa 650 SchülerInnen besucht. Das Kloster hat sich in den 30ern Jahren im 20 Jahrhundert das Überleben durch den Verkauf von wertvollen Kunstschätzen gesichert, während die Mönche nach Enteignung durch das Naziregime 1939 erst nach 1945 ins Kloster zurückkehren konnten. Trotz einiger schwerer Zeiten, die das Kloster überstanden hat, gilt es heute als ein geistliches, aber auch kulturelles und sogar wirtschaftliches Zentrum, das weiterhin erfolgreich ein Gymnasium, ein Pflegeheim und Wirtschaftsbetriebe betreibt, die sogar rund 500 weltliche MitarbeiterInnen beschäftigen.
Bibliothek
Bereits nach dem Ankommen der ersten Mönche hat sich ein Grundbestand an Büchern zusammengestellt, den die Mönche aus dem Mutterkloster aus Salzburg mitgenommen hatten. Handschriften und über 900 Frühdrucke werden zwar seit Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr im großen Bibliotheksaal aufbewahrt, sondern in klimatisierten Sicherheitsdepots, doch befinden sich im Bibliotheksaal etwa 70.000 Bände. Von 2004 bis 2008 wurde eine Generalrestaurierung vorgenommen, die ein Jahrhundertprojekt darstellt. Sowohl der Buch-Bestand, als auch einzelne Bestände aus Metall, Stein, sowie sämtliche Holzbestandteile mit Deckenfresken wurden in drei Phasen restauriert.
Gerade in der Bibliothek kann man verschiedene Kunstgattungen in einem Raum beobachten, da neben dem riesigen Bücherbestand von insgesamt etwa 200.000 Bänden ebenfalls Deckenfresken bestaunt werden können, die z. T. vor der Bibliothek selbst entstanden sind.
Museum
Im Museum des Stifts kann man Kunstgegenstände aus der langen Sammlungstradition bestaunen, wobei eine Gegenwartssammlung, die derzeit 1400 Werke in Österreich geborener oder dort tätiger Künstler beinhaltet, ständig erweitert wird.
In verschiedenen Ausstellungen werden besonders wertvolle Exponate vorgestellt, sowie besondere Ereignisse der Geschichte des Stifts gezeigt, wie der Stiftsbrand.
Im Naturhistorischen Museum wird die Nähe des Stift Admont zur Naturwissenschaft im Laufe der Jahre dargestellt, die u. a. eine riesige Insektensammlung mit über 252.000 Exemplaren hervorgebracht hat. Die „Panoramastiege“ an der Ostfront des Museumstraktes zeigt die Nähe zur Natur wieder deutlich, da man von hier aus die Umgebung des Stiftes mit seinen Gärten in voller Schönheit bestaunen kann.