Die Steiermark hat viel zu bieten. Ausgedehnte Wälder mit einem Netz an Wanderrouten, Seenlandschaften, kulturhistorische Highlights, eine herzhafte Kulinarik mit allerlei Schmankerl-Adressen für den großen Hunger nach einer Tagestour: Alles Attribute, die auf das Grazer Umland und insbesondere auf das Zirbenland im Besonderen zutreffen. Die Stadt Judenburg ist nur ein Highlight von vielen mit einer über 900-jährigen, steirischen Markttradition und dem modernsten Planetarium Europas, dem „Sternenturm,“ der sich in dem 500 Jahre alten Stadtturm befindet. Die Region hält aber auch einiges für den interessierten Rucksack-Touristen bereit.
Ein Eldorado für Wanderfans
Eingerahmt von den Seetaler Alpen genießt der Naturbegeisterte einen eindrucksvollen Panorama-Ausblick auf ausgedehnte, der Natur weitgehend sich selbst überlassene Waldregionen, die von einem klimatisch günstigen Kleinklima profitieren. Viele Tagestouristen nehmen sich die Ersteigung des 2.397 Meter hohen Zirbitzkogels vor, der ca. eine Autostunde von Graz entfernt liegt.
Zwischen der Steiermark und Kärnten gelegen, stellt der höchste Gipfel der Lavanttaler und Seetaler Alpen einen beliebten Aussichtspunkt dar, der die Wanderer nach einem beschwerlichen Aufstieg mit traumhaften Fernsichten in die Steiermark, nach Kärnten und über den Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen belohnt.
Wie Wizi’s Bergwelt über die höchste Erhebung der Seetaler Alpen schreibt, stellt gerade das bewirtschaftete Schutzhaus am Gipfel ein beliebtes Ausflugsziel dar, das direkt auf den Gipfelfelsen, bestehend aus kristallinem Gestein; Schiefer, Gneis und Granit erbaut wurde. Das Portal empfiehlt nicht nur den sommerlichen Ausflug zu einigen der wildromantischen Karseen in dem äußerst quellenreichen Gebiet, sondern sieht in der Region auch eines der touristischen Hotspots für Schitouren- und Schneegeher.
Gut gerüstet für das kleine Abenteuer Natur
Etwas beschwerlich für den Ungeübten ist der Aufstieg schon. Wer es gediegener möchte, kann gleich von einer der auf über 1.500 Höhenmetern gelegenen Hütten seinen Tagesausflug starten. Zahlreiche solcher Almhütten säumen das Wanderweg-Netz und laden zu einer Jause ein. Einige Wandertaxen bieten vor Ort ihr logistisches Know-how an und übernehmen den Transport zu gewünschten bzw. empfohlenen Ausgangspunkten und holen den müden Wanderer nach seinem Tagesausflug an vorher vereinbarten Treffpunkten wieder ab.
Auf Wunsch präsentieren geprüfte Wanderführer in der Region auf Ganztagswanderungen die schönsten Plätze und Ausblicke des Naturparks Zirbitzkogel Grebenzen, der laut bergfex.at durch seine unvergleichbaren romantischen Wasserläufe und Schluchten, Hochmoore, Almen und Wälder das Herz von Naturfans und Familien gleichermaßen höherschlagen lässt.
Knöchelhohe Wanderschuhe und Teleskop-Stöcke sollten neben dem obligatorischen Regenschutz Pflicht sein, erfahrene Tour-Guides empfehlen außerdem Taschenmesser, Fotoapparat und Trinkflasche.
Wie campz.at informiert, sollte schon ein ausreichend dimensionierter Tagesrucksack mit auf Wanderschaft gehen, wenn mehrstündige Touren in der Mittelgebirgsregion anstehen. Der Handel bietet mittlerweile speziell auf ausgedehnte Tageswanderungen in alpinen Regionen ausgelegte Daypacks an, die durch besonders bequemen Tragegurt-Systeme gekennzeichnet sind. Gerade für die steileren, felsigen Abschnitte zwischen Lindersee, über die Serpentinen hinweg, hoch zum Zirbitzkogel-Schutzhaus, ist ein bequem zu tragender Rucksack daher für ungeübte Wanderer besonders hilfreich und rücken- wie gelenkschonend. Von den Mühen abgesehen zählt die zweieinhalbstündige Route von der auf 1.620 Höhenmetern gelegenen Sabathyhütte hoch zum Zirbitzkogel jedoch zu einer der landschaftlich eindrucksvollsten Touren, die am Ende mit einem 360-Grad Panorama-Rundblick belohnt.
Zirben, Zirben, soweit das Auge reicht
Neben den Hohen Tauern ist die Region um den Zirbitzkogel eines der letzten Gebiete, in denen die Zirbe das botanische Erscheinungsbild maßgeblich prägt. Ausgedehnte Zirbelkiefer-Bestände zählen zu den botanischen Besonderheiten der Region rund um den Zirbitzkogel, der seinen Namen jedoch nicht wie erwartet von der Zirbelkiefer, sondern von einem weiteren regionaltypischen Vertreter der Mittelgebirgs-Flora erhalten hat: der Rostblättrigen Alpenrose. Die auch im Volksmund als Almrausch bezeichnete Rhododendren-Art taucht gemeinsam mit ausgedehnten Heidekraut-Matten mit ihren leuchtend roten Blüten die Region in ein sommerliches Farbenmeer. Daher erhielt die Bergregion ihren Namen vom slowenischen Wort „zirbiza“, was wörtlich übersetzt so viel wie „Rote Alm“ bedeutet. (Quelle: zirbitzkogel.at)
Die auch als „Königin der Alpen“ bezeichnete Zirbe enthält gesundheitsfördernde ätherische Öle und wird seit jeher in der Naturheilkunde auf Grund der antiseptischen Wirkung ihrer Wirkstoffe als Heilpflanze geschätzt. Auch zur Verhinderung von Mottenbildung im Kleiderschrank finden sowohl Nadeln als auch Zapfen Verwendung.
Pinus cembra, wie der Vertreter der Kieferngewächse im Lateinischen bezeichnet wird, bildet in der Zirbitzkogel-Region die Waldgrenze zu einem kargeren Gipfelbereich, auf dessen weitflächigen Plateaus Krummseggenrasen und auf windigen Stellen Gemsheide und verschiedene Flechten dominieren.
Wie alpenschick.at über die Kulinarik der Region bemerkt, werden die heranreifenden Zapfen von den Bewohnern auch zur Schnaps-Herstellung verwendet, der auf Grund seiner leicht harzigen, bitteren Note besonders als Digestif nach einem deftigen Mahl geschätzt wird. Nicht zuletzt dank seiner artenreichen Flora und Fauna wurde der Zirbitzkogel 2006 zum Europanaturschutzgebiet erklärt.
Via Natura – Auf Wanderpfaden im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen
Schon fast ein Muss, sollte sich der Outdoor-Fan auch einen der vielen landschaftlich eindrucksvollen Teilabschnitte auf der sogenannten Via Natura nicht entgehen lassen, wie steiermark.com empfiehlt. Das Portal verweist auf das Grundanliegen des Via Natura-Projektes: Dem Menschen die Natur und der Natur den Menschen wieder näherzubringen. Der rund 130 km lange Weitwanderweg verbindet in zehn Teilabschnitten die drei Gemeinden des Naturparks und ist landschaftlich von Bergdörfern einerseits, und großflächigen Teich- und Moorlandschaften andererseits gekennzeichnet.
Durch ein ausgeklügeltes touristisches Erlebniskonzept werden sowohl kulturhistorisch Interessierte wie auch erlebnishungrige Familien mit Kindern gleichermaßen angesprochen. So sind entlang der Wanderwege an bestimmten Haltepunkten Erlebnisstationen eingerichtet, die beispielsweise für Kinder spannende Aktivitäten wie Heuwagenfahrten oder Erzählabende mit Sagen und Märchen aus der Region bieten und von Saison zu Saison wechseln.
Kinder wie Erwachsene gleichermaßen können sich Naturkundliches in den sogenannten „NaturLeseGärten“ erschließen oder auf dem Rücken von Haflingerpferden bis zum Gipfel des Zirbitzkogels in 2.396 Metern Höhe reiten.
Abkühlung an heißen Sommertagen verschafft die Bionik-Erlebnisinsel in der Graggerschucht mit ihren Kaskaden-Wasserfällen, die, wie natura.at über die zweite Etappe schreibt, sich mit dem Thema „Inspirationsquelle Natur – Bionik“ beschäftigt.
Für die älteren Zeitgenossen bieten sich die rund 20, umfangreich beschilderten Rad- und Wanderrouten an, die in einem 50plus Urlaubsführer ausführlich mit Detailkarte und Höhenprofil beschrieben sind.
Eigens ausgebildete Naturpark-Führer bringen den Gästen auf den diversen NaturLese-Wanderwegen Kulturhistorisches und Geschichtliches näher, E-Bike- und Wanderbustransfers inclusive.
Bilder:
Abbildung 1: fotolia©Marcel Schauer (#53037699)
Abbildung 2: fotolia©Thomas Söllner (#105601437)
Abbildung 3: fotolia©Netzer Johannes (#15699669)
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