Ein Besuch im Landeszeughaus Graz ist nicht nur für geschichtlich Interessierte ein Erlebnis. Es handelt sich dabei immerhin um die größte erhaltene, historische Waffenkammer der Welt.
Ein Besuch im Landeszeughaus Graz
Ganze 32.000 historische Objekte, mehrheitlich Waffen, werden im Landeszeughaus Graz aufbewahrt. Das alleine ist aber nicht das Besondere, sondern dass die Räumlichkeiten ebenfalls seit 1882 im ursprünglichen Zustand erhalten und der Öffentlichkeit in Graz zugänglich gemacht wurden.
Man kann sich bildlich vorstellen wie die Soldaten von damals in das Zeughaus liefen um sich gegen die verschiedensten Bedrohungen mit Waffen auszustatten. Die Waffen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert wirken großteils viel martialischer als die heutigen Schusswaffen, obwohl diese natürlich viel tödlicher sind. Aber ein Morgenstern oder ähnlich brutale Waffen sind schon eine angst einflößende Erscheinung. Auch die schiere Größe vieler Waffen, wie zum Beispiel von Zweihändigen Schwertern, beeindruckt nachhaltig.
Unbedingt empfehlenswert ist es, sich einer Führung anzuschließen oder die elektronische Audioführung zu nutzen. Das Erlebnis wird nochmals viel intensiver, wenn man die Details hinter den Waffen und Räumlichkeiten kennt.
Die Geschichte des Zeughaus
Das Landeszeughaus in Graz wurde 1642 errichtet und diente als Waffendepot für die gesamte Steiermark. Die Zeit vom 15. bis 18. Jahrhundert war für Graz geprägt von Auseinandersetzungen mit dem osmanischen Reich und Angriffen aus Ungarn. Die Steirer mussten sich daher immer wieder verteidigen. Insgesamt konnte man Ausrüstung und Waffen für 16.000 Soldaten aufbewahren und warten. Ab 1699 wurde es allerdings immer friedlicher für die Steiermark. Wodurch das Landeszeughaus immer weniger genutzt wurde. 1749 wurde es daher geschlossen. Maria Theresia wollte den kompletten Bestand nach Wien verlegen und das Zeughaus anderwertig verwenden. Die Grazer konnten sie allerdings davon überzeugen, dass die Geschichte des Zeughaus erhalten bleiben sollte. 1892 wurde das Museum in das Universalmuseum Joanneum eingegliedert.
Besondere Ausstellungsstücke sind unter anderem:
- Küriss von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich
- Rossharnisch von Konrad Seusenhofer
- Prunkharnisch von Michael Witz d. J