Auf den Hügeln der Millstätter Berger thront die Burg Sommeregg mit Blick auf die Gemeinde Schloßau in Kärnten. Im Mittelalter war sie Wohnort der Adligen, der ersten urkundlichen Erwähnung nach stand sie bereits im Jahr 1237 an dieser Stelle. Vermutungen beschreiben ihre Präsenz bereits um 1187, als zu jeder Zeit ein „Witemarus von Sommeregg“ bereits schriftlich benannt wurde. In jedem Falle diente die Burg in der Feudalzeit als Sitz dem Burggrafen von Sommeregg. In der Folge wechselte der Besitz in Adelskreisen und zu Burggrafen, bis die Burg durch ungarische Truppen im Jahre 1487 zerstört wurde. Der spätere Wiederaufbau veränderte das Aussehen der Burg Sommeregg erheblich, nur der imposante Rundturm erinnerte noch an die Ursprünge. Anfang der 90er erwarb die Familie Riegler die restaurierte Burg, installierten ein Lokal und machten es der breiten Öffentlichkeit als touristische Sehenswürdigkeit zugänglich. Das erste Ritterspiel, das jährlich im August stattfindet, begann 1997 und hat sich zu einem Besuchermagnet entwickelt.
Die Räumlichkeiten der Burg – Das Foltermuseum
Wichtiger Teil der Burg ist das Foltermuseum – mit einer Fläche von 800 m² ist es das größte seiner Art in ganz Europa. Ausgestellt werden mehr als 100 Nachbildungen historischer Folterinstrumente aus der Epoche des Mittelalters sowie der Inquisition. Zu diesen Exponaten gehören Daumenschrauben, Spanische Stiefel oder die Streckbank. Zusätzlich beschreiben wissenschaftlich verfasste Texte die damalige Zeit auf beeindruckende Art. Auch die Hexenprozesse waren Teil des Mittelalters und wurden auf der Burg Sommeregg in Kärnten realisiert. Der letzte dieser Prozesse fand im Jahr 1653 statt, als der Wettermacher von Matzelsdorf aufgrund seiner Wettermacherei geköpft wurde. Grundlage dafür bildete die Beantwortung von 114 Fragen, die er unter der Folter positiv beantwortete.
Die Ritterfestspiele auf der Burg Sommeregg
Alljährlich treffen sich Fans von Rittern und Burgen auf dem Mittelalterdorf zu den Ritterfestspielen. Das drei Wochen lang andauernde Spektakel beinhaltet ein tägliches Programm mit allem, was im Mittelalter stattfand. Handwerker präsentieren ihre Produkte und mittelalterliche Musik lädt zum gemeinsamen Feiern ein. Die Gaukler sorgen für gute Stimmung, während längst vergessenes Handwerk dem Besucher vorgeführt wird, so beispielsweise das Blasen von Glasskulpturen oder die Herstellung von wunderschönem Silberschmuck für die Damen. Die Besucher der Burg Sommeregg können diese Produkte kaufen und als Andenken mit nach Hause nehmen. Zwischendurch stärken sich die Gäste bei gutem Essen und einem kühlen Glas Wein. Highlight des Tages sind die Ritterturniere. Hier haben rund 600 Gäste Platz, um das Schauspiel der mutigen Ritter zu bewundern.
Für das leibliche Wohl
Im unteren Bereich des Gebäudes befindet sich ein Restaurant mit wunderschönen Terrassen. Hier werden Rittersmahl und Getränke geboten. Für jeden Besucher ist das Ritteressen der perfekte Abschluss eines aufregenden Tages in der Burg Sommeregg. Gern werden die Räumlichkeiten der Burg auch für private Festlichkeiten wie Hochzeiten genutzt.
Bildquelle: „Seeboden Sommeregg 10 2006“ von Joadl – taken and uploaded by Joadl. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 at über Wikimedia Commons.